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Unsere bisherigen Blog Einträge haben sich vor allem um die Filter Blase gedreht, wie sie funktioniert, was sie bewirkt und welche Konsequenzen dies mit sich bringt. Es wurde nicht nur der Nutzen sondern auch die Gefahren aufgezeigt, die dieses Phänomen mit sich bringt. Der heutige Beitrag zeigt, was jeder Einzelne Tun kann um aus der Filter Blase auszubrechen.

Wer Eli Parisers TED Talk bereits gesehen hat, weiss dass er die Informationen im Netz  mit der Ernährung vergleicht. Und wir laufen Gefahr ein psychologisches Äquivalent der Fettleibigkeit zu entwickeln. Wir konsumieren nur noch das leicht zugängliche, ungesunde Fastfood der Information. Das, was wir ohnehin mögen, das, was in unser Weltbild passt. (Pariser 2011, S. 181)

Der Ausweg ist der selbe wie bei einer Gesunden Ernährung. Der Erste Schritt ist das entwickeln eines Bewusstseins über das Phänomen der Filter Blase. Sobald ein Bewusstsein besteht, hat die Filter Blase viele ihrer Gefahren verloren, egal ob man das Phänomen Filter Blase gut heisst, oder nicht. Denn mit dem Bewusstsein, dass wir uns „einseitig ernähren“ können wir uns umschauen und lernen was für eine ausgewogene Ernährung alles nötig ist oder uns bewusst für das ungesunde entscheiden. Und wir können, auch hier passt die Analogie zu Ernährung, von den grossen Unternehmen (wie Google, Facebook etc.) verlangen Ausgewogenheit zu ermöglichen. Oder zumindest korrekt zu informieren was und wie das Produkt hergestellt wurde. Denn wie die Lebensmittelindustrie sind auch die grossen Unternehmen im Internet auf uns angewiesen, wir sind die Kunden und unsere Entscheidungen ein Dienst zu nutzen, entscheidet über den Erfolg des Unternehmens.

Tipps und Tricks zum Ausbruch aus der Filter Blase

Regelmässiges löschen der Cookies. Cookies werden von Webseiten zur Informationsspeicherung genutzt, so ist es einem Cookie zu verdanken, wenn sich eine Internetseite an die letzten gesuchten Wörter erinnert.

– Privates Surfen einschalten. Die meisten Browser haben eine solche Einstellung.

Wenn Sie nicht möchten, dass Google Chrome Informationen zu von Ihnen besuchten Seiten und Ihren Downloads speichert, können Sie im Inkognito-Modus im Web surfen. – Google Chrome

 

Gewohnheiten ändern. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das gilt auch für das verhalten im Internet. Oft werden einige wenige Internetseiten regelmässig genutzt um an Informationen zu gelangen. Aktives Suchen auf anderen Plattformen ist ein Weg aus diesem Verhalten.

Verschiedene Suchmaschinen nutzen. Neben Google gibt es eine Fülle anderer Suchmaschinen, auch solche die keine Nutzerdaten speichern (duckduckgo, unbubble etc.). Meist sind dies Metasuchmaschinen, welche die Anfrage gleichzeitig an verschiedene Suchmaschinen weiterleitet und die Ergebnisse sammelt und ausgibt. Auch empfehlen sich bei spezifischen Recherchen Fachdatenbanken wie zBsp. Presseportale. Schulen sowie Bibliotheken bieten kostenlosen Zugriff auf verschiedene professionelle und sonst kostenpflichtige Datenbanken an – nachfragen lohnt sich!

AGBs lesen. Oder zumindest die Privatsphäre Bedingungen studieren. Man muss nicht auf Facebook verzichten, aber man sollte sich bewusst sein, was sie speichern und wie sie filtern, um darauf reagieren zu können. Etwa in dem man bewusst über die Suchfunktion nach Seiten sucht, die einem interessieren um den Filter Algorithmus zu erweitern. Oder zusätzlich ähnliche Dienste nutzt, die besser zu kontrollieren sind und einem das bieten, was Facebook filtert. Bei diesem Beispiel wäre Twitter ein solcher Dienst. Er ist vergleichbar mit Facebook, es lassen sich Inhalte innerhalb einer Community teilen, aber die Filter lassen sich besser kontrollieren.

Offenheit praktizieren. Indem man auch die „Gegenseite“ mit einbezieht. Recherchiert man also über eine anstehende Abstimmung, sollte man sich nicht nur die Meinung der eigenen Partei durchlesen sondern auch die der Gegenseite.

Diskutieren. Mit möglichst viele Menschen und vor allem jene, die nicht die eigene Meinung, Einstellung und Hintergrund teilen.

Übrigens kann man mit diesen Tips nicht nur der virtuellen Filter Blase entkommen. Kaufen Sie doch mal eine andere Tageszeitung, wechseln Sie den Fernsehkanal, gehen Sie an einen anderen Stammtisch und sind Sie offen für neues, anderes und fremdes. Brechen Sie aus ihrer Filter Blase aus on- wie auch offline.